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Mirabellen – die goldgelben Früchte des Spätsommers

Familie mit zwei Kindern, die Mirabellen im Freien essen und lachen.

Mirabellen sind kleine, runde Früchte mit einer leuchtend gelben bis gold-orangen Farbe, die eng mit den Pflaumen verwandt sind. Besonders in den Spätsommermonaten erfreuen sie sich großer Beliebtheit, da sie süß, aromatisch und vielseitig verwendbar sind. Ob frisch vom Baum, eingekocht oder als Zutat in süßen und herzhaften Gerichten – Mirabellen sind ein echter Klassiker der regionalen Obstküche.

In diesem Beitrag erfährst du, wo die Mirabelle ihren Ursprung hat, wann Saison ist, wie man sie am besten verwendet und warum sie in vielen Regionen Europas fest zur kulinarischen Tradition gehört.

Herkunft und Verbreitung der Mirabelle

Die Mirabelle stammt ursprünglich aus Asien, vermutlich aus dem Gebiet rund um den Kaukasus. Von dort gelangte sie über den Mittelmeerraum nach Europa und wurde besonders in Frankreich und Deutschland zu einer beliebten Frucht.

Bekannt ist vor allem die Region Lothringen in Frankreich, die als wahre Heimat der Mirabelle gilt. Hier werden jedes Jahr im Spätsommer ganze Feste zu Ehren der Frucht gefeiert. Aber auch in Deutschland – etwa in Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg oder Franken – findet man viele Streuobstwiesen, auf denen Mirabellenbäume wachsen.

Die Früchte reifen meist zwischen Ende Juli und September, je nach Wetterlage. Mit ihrem goldgelben Schimmer und der leichten Röte auf der Sonnenseite sind sie ein echter Blickfang.

Saison und Erntezeit

Die Mirabellen-Saison ist kurz, was die Früchte besonders begehrt macht. Zwischen August und September sind sie reif für die Ernte. Da Mirabellen sehr druckempfindlich sind, werden sie meist per Hand gepflückt, um Druckstellen zu vermeiden.

Ein wichtiger Tipp für alle, die Mirabellen kaufen: Achte darauf, dass die Früchte fest, aber nicht hart sind. Zu weiche Mirabellen verderben schnell, während unreife Früchte nicht ihr volles Aroma entfalten. Am besten genießt man sie frisch oder verarbeitet sie zeitnah weiter.

Mirabellen in der Küche – süß und herzhaft genießen

Mirabellen lassen sich unglaublich vielseitig verwenden. Ihr süßes, fruchtiges Aroma passt perfekt zu vielen Rezepten. Hier eine Auswahl der beliebtesten Verwendungsmöglichkeiten:

1. Frisch vernaschen

Die einfachste Variante: Mirabellen direkt vom Baum oder frisch aus der Schale genießen. Ihr aromatischer Geschmack macht sie zum idealen Snack für zwischendurch.

2. Mirabellenkuchen und -tarte

Ein Klassiker im Spätsommer ist Mirabellenkuchen. Auf Hefeteig, Mürbeteig oder als Tarte – die Früchte karamellisieren leicht beim Backen und entfalten so ihr volles Aroma.

3. Marmelade und Konfitüre

Einer der beliebtesten Wege, Mirabellen haltbar zu machen, ist das Einkochen zu Marmelade oder Konfitüre. Das fruchtige Aroma bleibt dabei wunderbar erhalten, und so kann man auch im Winter den Geschmack des Spätsommers genießen.

4. Kompott und Chutney

Mirabellen lassen sich auch hervorragend einkochen – sei es als süßes Kompott zum Dessert oder als würziges Chutney zu Käse, Fleisch oder vegetarischen Gerichten.

5. Mirabellenbrand und Likör

In vielen Regionen werden Mirabellen traditionell zu Edelbränden oder Likören verarbeitet. Diese Spezialitäten sind besonders in Süddeutschland und Frankreich verbreitet und haben eine lange Tradition.

6. Herzhafte Kombinationen

Weniger bekannt, aber sehr spannend: Mirabellen harmonieren auch mit herzhaften Gerichten. In Salaten, zu Geflügel oder in Kombination mit Käse bringen sie eine fruchtige Note, die für Überraschung sorgt.

Haltbarkeit und Aufbewahrung

Da Mirabellen sehr empfindlich sind, sollten sie möglichst schnell verarbeitet oder verzehrt werden. Im Kühlschrank halten sie sich nur wenige Tage. Wer länger etwas von den Früchten haben möchte, hat verschiedene Möglichkeiten:

  • Einfrieren: Mirabellen lassen sich gut einfrieren – am besten entsteint, dann sind sie später sofort einsatzbereit.
  • Einkochen: Ob als Marmelade, Kompott oder Chutney – eingekocht bleiben Mirabellen über Monate haltbar.
  • Trocknen: Auch getrocknete Mirabellen sind eine Möglichkeit, das Aroma zu konservieren und eine besondere Snack-Alternative zu schaffen.

Mirabellen im Garten

Wer einen eigenen Garten hat, kann überlegen, einen Mirabellenbaum zu pflanzen. Die Bäume sind robust, benötigen allerdings einen sonnigen Standort und einen lockeren, nährstoffreichen Boden. Damit der Baum über viele Jahre hinweg reichlich Früchte trägt, empfiehlt es sich außerdem, ihn regelmäßig zu düngen – am besten im Frühjahr mit Kompost oder organischem Dünger (empfehlenswert ist der Universal Gartendünger oder der vegane Dünger von ARIES). So wird die Pflanze mit allen wichtigen Nährstoffen versorgt und kann kräftig wachsen.

Besonders beliebt sind Sorten wie Mirabelle de Nancy, die durch ihre Süße und das intensive Aroma bekannt ist. Schon ein einzelner Baum kann im Spätsommer mehrere Kilogramm Früchte tragen – vorausgesetzt, er hat einen guten Standort und wird gepflegt.

Tradition und Kultur rund um die Mirabelle

In vielen Regionen Europas haben Mirabellen einen festen Platz in der Kultur. In Frankreich, vor allem in Lothringen, wird die Frucht jedes Jahr mit dem „Fête de la Mirabelle“ gefeiert. Dabei gibt es Märkte, Umzüge und kulinarische Spezialitäten rund um die kleine gelbe Frucht.

Auch in Deutschland, besonders in Südwestdeutschland, sind Mirabellen Teil der regionalen Küche und Tradition. Ob in Kuchen, Obstbränden oder als frisches Obst – sie gehören fest zum Spätsommer.

Fazit: Mirabellen – vielseitige Früchte mit Tradition

Mirabellen sind viel mehr als nur kleine Pflaumen. Sie verbinden Tradition, Regionalität und Genuss in einer einzigen Frucht. Mit ihrer kurzen, intensiven Saison gehören sie zu den Highlights des Spätsommers.

Ob frisch genascht, als Kuchen, Marmelade oder in herzhafter Kombination – Mirabellen bieten unzählige Möglichkeiten in der Küche. Wer sie probiert, versteht schnell, warum sie in vielen Regionen seit Jahrhunderten geschätzt werden.

Wer die Gelegenheit hat, sollte Mirabellen unbedingt frisch vom Markt oder direkt vom Baum probieren – ein Stück Sommer, das man sich nicht entgehen lassen sollte.

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