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Internationaler Tag zur Erhaltung der Artenvielfalt

Internationaler Tag der Artenvielfalt

Der Internationale Tag zur Erhaltung der Artenvielfalt ist jedes Jahr am 22. Mai. Dieser Aktionstag wurde von den Vereinten Nationen ins Leben gerufen, um auf die enorme Bedeutung der Artenvielfalt für das Leben auf der Erde aufmerksam zu machen. Artenvielfalt – oder Biodiversität – ist nicht nur ein Begriff für Biologen. Sondern er ist ein zentraler Teil unseres täglichen Lebens, unserer Ernährung, Gesundheit und unseres Wohlstands. In diesem Artikel erfährst du, warum die Artenvielfalt so wichtig ist, welche Herausforderungen sie bedrohen, und wie du selbst aktiv zum Schutz der Artenvielfalt beitragen kannst.

Was bedeutet biologische Vielfalt?

Der Begriff „biologische Vielfalt“ umfasst die gesamte Fülle des Lebens auf der Erde – von winzigen Organismen über Pflanzen und Tiere bis hin zu komplexen Öko Systemen. Sie gliedert sich in drei Ebenen:

  • Genetische Vielfalt: Die Unterschiede innerhalb einer Art, z. B. verschiedene Sorten von Äpfeln oder Blumen.
  • Artenvielfalt: Die Vielzahl an Tier-, Pflanzen- und Pilzarten weltweit.
  • Ökosystemvielfalt: Die Lebensräume wie Wälder, Meere, Wüsten oder Moore.

Je vielfältiger ein Ökosystem ist, desto widerstandsfähiger ist es gegenüber Störungen wie Klimawandel, Krankheiten oder menschlichen Eingriffen. Artenvielfalt sichert nicht nur die Stabilität der Natur, sondern auch die Lebensgrundlage der Menschheit.

Warum gibt es einen eigenen Tag für die Artenvielfalt?

Der Internationale Tag zur Erhaltung der Artenvielfalt wurde 1993 von der UN eingeführt und wird seit 2000 jährlich am 22. Mai gefeiert – dem Jahrestag des Inkrafttretens des Übereinkommens über die biologische Vielfalt (CBD). Der Tag soll das Bewusstsein für die Bedeutung der Biodiversität schärfen und zum Schutz und zur nachhaltigen Nutzung natürlicher Ressourcen aufrufen.

Mit diesem Aktionstag möchte die UNO nicht nur Regierungen, sondern auch Unternehmen, Bildungseinrichtungen und Privatpersonen motivieren, sich für die biologische Vielfalt einzusetzen. Der Verlust der Artenvielfalt zählt zu den größten ökologischen Krisen unserer Zeit – und betrifft uns alle.

Ursachen des Artensterbens

Der Rückgang der biologischen Vielfalt ist ein globales Problem, das durch eine Vielzahl menschlicher Aktivitäten verursacht wird. Die Ursachen für den Verlust an Arten und Lebensräumen sind:

  • Zerstörung natürlicher Lebensräume durch Landwirtschaft, Urbanisierung etc.
  • Klimawandel, der Lebensräume verändert oder nicht mehr bewohnbar macht
  • Verschmutzung der Umwelt, z. B. durch Müll, Pestizide oder Abwässer
  • Übernutzung der Ressourcen, wie Überfischung oder Wilderei
  • Einschleppung invasiver Arten, die heimische Arten verdrängen oder gefährden

Diese Faktoren wirken oft zusammen und verstärken sich gegenseitig. Die Folgen sind dramatisch: Laut dem Weltbiodiversitätsrat (IPBES) sind weltweit mehr als eine Million Arten vom Aussterben bedroht – viele davon innerhalb der nächsten Jahrzehnte.

Warum ist Artenvielfalt wichtig für uns Menschen?

Biodiversität ist kein „Luxus der Natur“, sondern ein essenzieller Bestandteil unseres Überlebens. Hier sind einige Beispiele, wie sie uns im Alltag betrifft:

  • Nahrungssicherheit: Eine große Vielfalt an Nutzpflanzen und Tieren sichert die Ernährung und macht unsere Landwirtschaft widerstandsfähiger gegen Schädlinge und Krankheiten.
  • Klimaschutz: Gesunde Ökosysteme wie Wälder oder Moore speichern große Mengen CO₂ und helfen, den Klimawandel zu bremsen.
  • Wasser- und Luftqualität: Intakte Ökosysteme reinigen Wasser und Luft auf natürliche Weise.
  • Wirtschaftliche Grundlagen: Fischerei, Forstwirtschaft, Tourismus und viele andere Branchen hängen direkt von einer funktionierenden Natur ab.

Der Schutz der Artenvielfalt ist also nicht nur ein ökologisches, sondern auch ein wirtschaftliches und gesundheitliches Anliegen – lokal wie global.

Was sind die Ziele des Tags der Artenvielfalt?

Der Tag zur Erhaltung der Artenvielfalt verfolgt mehrere zentrale Ziele:

  • Bewusstsein schaffen: Menschen weltweit sollen verstehen, warum Artenvielfalt wichtig ist und was sie bedroht.
  • Politischen Druck erzeugen: Regierungen sollen aufgefordert werden, Gesetze zum Schutz von Biodiversität zu stärken und umzusetzen.
  • Handeln fördern: Bürgerinnen und Bürger sollen motiviert werden, selbst aktiv zu werden – im Alltag, im Beruf oder durch politisches Engagement.
  • Wissenschaftliche Erkenntnisse verbreiten: Der Tag dient auch dazu, neue Forschungsergebnisse zum Artenverlust zu präsentieren.

Jedes Jahr steht der Tag unter einem bestimmten Motto. Beispiele früherer Mottos sind „Unsere Biodiversität, unser Essen, unsere Gesundheit“ oder „Building a shared future for all life“.

Was kann jeder Einzelne tun, um Artenvielfalt zu schützen?

Auch wenn viele Ursachen für den Biodiversitätsverlust global und komplex sind, kann jeder Mensch im Alltag einen Beitrag leisten:

  • Naturfreundlich gärtnern: Wer einen Garten oder Balkon hat, kann mit heimischen Pflanzen, Wildblumen, Insekten Hotels und Verzicht auf Pestizide wertvolle Lebensräume schaffen.
  • Nachhaltig einkaufen: Produkte aus regionalem Landbau, zertifizierte Holzprodukte oder nachhaltiger Fischfang unterstützen eine umweltfreundlichere Wirtschaft.
  • Plastik vermeiden: Weniger Einweg Plastik schützt Lebensräume an Land und im Wasser.
  • Regional und saisonal essen: Das reduziert die Belastung.
  • Engagement zeigen: Naturschutz Organisationen unterstützen, Petitionen unterschreiben oder bei Aktionen mitmachen.
  • Bildung und Aufklärung: Mit Freunden, Familie und in sozialen Netzwerken über Artenvielfalt sprechen und Wissen teilen.

Beispiele für erfolgreiche Projekte zum Erhalt der Artenvielfalt

Rund um den Globus gibt es zahlreiche positive Beispiele, wie Arten erfolgreich geschützt oder sogar zurückgebracht wurden:

Renaturierung von Flusslandschaften: Projekte wie an der Isar oder der Elbe schaffen neue Lebensräume für Fische, Vögel und Insekten.

Schutz von Bestäubern: Programme für Bienen und Wildbienen sorgen für mehr blühende Flächen und natürliche Bestäuber in der Landwirtschaft.

Meeresschutzgebiete: Große Schutzgebiete in den Ozeanen helfen, Fischbestände zu erholen und Korallenriffe zu bewahren.

Diese Beispiele zeigen, dass Artenschutz funktioniert – wenn er ernst genommen, politisch unterstützt und gesellschaftlich mitgetragen wird.

Fazit: Der Tag zur Erhaltung der Artenvielfalt geht uns alle an

Der Internationale Tag zur Erhaltung der Artenvielfalt ist mehr als ein Kalendereintrag – er ist eine dringliche Erinnerung an unsere Verantwortung für das Leben auf der Erde. Artenvielfalt bedeutet mehr als nur schöne Naturbilder oder exotische Tiere – sie ist das unsichtbare Netz, das unsere Welt zusammenhält. Jeder Eingriff, jede Entscheidung und jeder Konsumakt hat Auswirkungen auf dieses Netz.

Es liegt an uns allen, dieses Netz zu bewahren – durch bewusste Entscheidungen, politisches Engagement und Respekt vor der Natur. Der 22. Mai bietet die perfekte Gelegenheit, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen, Neues zu lernen und aktiv zu werden. Denn nur gemeinsam können wir die Vielfalt des Lebens auf unserem Planeten erhalten – für uns, für kommende Generationen und für die Erde selbst.

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