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Rhabarbergemüse

Rhabarber

Rhabarbergemüse gehört zu den beliebtesten in der deutschen Küche. Sein fruchtig-säuerlicher Geschmack macht ihn zu einer idealen Zutat für Kuchen, Kompott, Marmelade oder sogar herzhafte Speisen. Obwohl er meist wie Obst verwendet wird, ist er botanisch gesehen ein Gemüse – genauer: ein Knöterichgewächs.

Rhabarbergemüse – Herkunft und Geschichte

Ursprünglich stammt das Gemüse aus dem Himalaya und wurde bereits vor über 5000 Jahren in China als Heilpflanze genutzt. Über Handelswege gelangte er nach Russland und schließlich im 18. Jahrhundert nach Europa. Zunächst nur als Arznei genutzt, etablierte sich Rhabarber bald auch in der Küche – vor allem im deutschsprachigen Raum.

Rhabarbergemüse – wann ist Erntezeit?

Die Saison beginnt je nach Wetterlage Mitte bis Ende April und endet traditionell am 24. Juni, dem Johannistag. Dieser Zeitpunkt hat zwei Gründe: Zum einen benötigt die Pflanze nach der Erntezeit eine Ruhephase, um sich zu regenerieren. Zum anderen steigt der Gehalt an Oxalsäure in den Stängeln im weiteren Jahresverlauf an. Zu viel davon kann in großen Mengen gesundheitlich bedenklich sein – deshalb sollte man ihn wirklich nur zur Saison verzehren.

Die beliebtesten Rhabarbergemüse Sorten

Es gibt zahlreiche Sorten mit unterschiedlichen Geschmacksprofilen und Farben. Sie lassen sich grob in drei Kategorien einteilen:

1. Roter Rhabarber

Beispiele: Holsteiner Blut, Frambozen Rood
Diese Sorten haben rote Schalen und rotes Fruchtfleisch. Sie sind milder im Geschmack und enthalten weniger Oxalsäure.

2. Grüner Rhabarber

Beispiele: Goliath, The Sutton
Sie haben grüne Stängel und ein sehr intensives, säuerliches Aroma. Ideal für Kompott und herzhafte Gerichte.

3. Mischsorten

Beispiele: Canada Red
Diese Sorten kombinieren rötliche Haut mit grünlichem Fleisch und bieten eine ausgewogene Säure-Süße-Balance.

Rhabarbergemüse gesund und kalorienarm

Das Gemüse besteht zu über 90 Prozent aus Wasser und ist damit extrem kalorienarm – nur rund 20 kcal pro 100 Gramm. Gleichzeitig steckt er voller wertvoller Inhaltsstoffe:

  • Vitamin C zur Stärkung des Immunsystems
  • Kalium und Kalzium für den Stoffwechsel und die Knochengesundheit
  • Antioxidantien wie Polyphenole
  • Ballaststoffe für eine gesunde Verdauung

Durch den Gehalt an Oxalsäure kann die Kalziumaufnahme jedoch etwas beeinträchtigt werden – deshalb wird empfohlen, Rhabarber mit kalziumreichen Lebensmitteln wie Milchprodukten zu kombinieren.

Rhabarbergemüse im Garten anbauen

Das Gemüse ist eine ausdauernde, winterharte Staude und wächst bei guter Pflege viele Jahre an derselben Stelle. Der ideale Standort ist sonnig bis halbschattig mit humusreichem, leicht feuchtem Boden.

Tipps für den Anbau:

  • Pflanzzeit: Frühjahr oder Herbst
  • Pflanzabstand: mindestens 80 x 100 cm
  • Boden gut vorbereiten und mit Kompost anreichern
  • Ab dem 2. oder 3. Jahr kann regelmäßig geerntet werden
  • Die Ernte erfolgt durch vorsichtiges Herausdrehen der Stiele – niemals schneiden

Nach dem 24. Juni sollte nicht mehr geerntet werden, um die Pflanze nicht zu schwächen.

Rhabarbergemüse richtig lagern und haltbar machen

Frisch geerntet hält er sich im Kühlschrank (in ein feuchtes Tuch gewickelt) etwa 2–3 Tage. Alternativ kann er in Stücken roh eingefroren oder durch Einkochen haltbar gemacht werden.

Beliebte Konservierungsmethoden:

  • Rhabarberkompott einkochen
  • Rhabarber-Erdbeer-Marmelade
  • Rhabarbersirup für Getränke
  • Rhabarberchutney für herzhafte Speisen

So lässt sich der Geschmack des Frühlings auch über den Sommer hinaus genießen.

Zubereitung von Rhabarber – Tipps und Tricks

Er sollte vor dem Verzehr geschält werden, da sich die meiste Oxalsäure in der Schale befindet. Auch durch Kochen reduziert sich der Säuregehalt deutlich. Die Verwendung von Zucker, Vanille oder süßen Früchten (z. B. Erdbeeren oder Äpfeln) mildert die Säure geschmacklich ab.

Grundrezept Rhabarberkompott:

  • 500 g Rhabarber, geschält und in Stücke geschnitten
  • 100 g Zucker (nach Geschmack)
  • 1/2 Vanilleschote oder etwas Vanillezucker
  • Optional: Erdbeeren, Zimt oder Ingwer hinzufügen
  • Alles bei mittlerer Hitze 10–15 Minuten köcheln lassen

Rhabarber Ideen für jede Gelegenheit

Rhabarber lässt sich sowohl süß als auch herzhaft zubereiten. Hier einige Ideen:

Süße Rhabarber-Rezepte:

  • Rhabarberkuchen mit Baiser
  • Rhabarber-Streuselkuchen
  • Rhabarber-Tiramisu
  • Rhabarber-Joghurt-Dessert
  • Rhabarbersorbet oder Eis

Herzhafte Ideen:

  • Rhabarber-Chutney zu Käse oder Fleisch
  • Rhabarber als fruchtige Note in Currys
  • Rhabarber-Rotkohl als raffinierte Beilage

Vegane Alternativen wie Rhabarber-Crumble mit pflanzlichem Fett und Dattelsirup erfreuen sich ebenfalls großer Beliebtheit.

Nachhaltiger Genuss: Regionaler Kauf

Das Rhabarbergemüse wird in Deutschland regional angebaut und erfordert keine langen Transportwege. Wer ihn während der Ssaison auf dem Markt oder direkt vom Bauern kauft, spart CO₂ und unterstützt lokale Betriebe. Zudem ist er relativ einfach im Anbau und benötigt im Vergleich zu anderen Obstsorten weniger Wasser.

Fazit: Rhabarber

Rhabarber ist nicht nur ein Klassiker in der Küche, sondern auch ein Symbol für saisonalen Genuss. Er ist kalorienarm, gesund, einfach zu verarbeiten und lässt sich vielseitig einsetzen – von süß bis herzhaft. Wer auf regionale und saisonale Ernährung achtet, kommt im Frühjahr an Rhabarber kaum vorbei. Ob im Garten, auf dem Feld oder auf dem Teller – Rhabarber bringt den Frühling zurück und überzeugt mit Geschmack.

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