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Fruchtfliegen loswerden

Fruchtfliegen

Alle Jahre wieder – Einzug der Fruchtfliegen

Alle Jahre wieder – auf den Einzug der kleinen Quälgeister ist Verlass. Sie gehören zum Jahreslauf wie andere Insekten, auf die Du Dich einrichten musst. Das Problem ist: einmal da, hast Du kaum eine Chance, die Plagegeister schnell wieder loszuwerden. Aber keine Sorge: In diesem Artikel erfährst Du, wie Du Fruchtfliegen endlich wieder loswirst!

Was macht die Fruchtfliege so hartnäckig?

Während Du nach der erfolgreichen Vertreibung oder Beseitigung einer Stubenfliege fast sicher sein kannst, dass Du das lästige Insekt losgeworden bist, gelingt Dir das bei der Fruchtfliege vermutlich nicht.  

Der Unterschied liegt in der Art der Vermehrung

Auch wenn Du sie eklig findest, ist ein Blick mit der Lupe oder unter einem Mikroskop auf die Fruchtfliege interessant:

Die Drosophila, so ihre lateinische Bezeichnung, ist eine Gattung der Taufliegen mit über 3000 Arten. Die Drosophila melanogaster ist die bekannteste Vertreterin mit dem Namen „Schwarzbäuchige Fruchtfliege“. Unter dem Mikroskop betrachtet, erkennst Du nicht nur den braun und gelb gefärbten Körper und ein dunkles Hinterteil, sondern auch im Verhältnis zu ihrer Körpergröße sehr große, rote Augen.

Fruchtfliegen haben eine Lebenszeit von ungefähr vier Wochen – Stubenfliegen eine von etwa einer bis zehn Wochen.
Was beide im Wesentlichen unterscheidet, ist die Art ihrer Vermehrung. Während Stubenfliegen in einem Intervall von 3 bis 4 Tagen Eier ablegen und diese nach etwa drei Tagen als Nachkommen wieder paarungsfähig sind, legt ein Fruchtfliegenweibchen bereits einen Tag nach ihrem Schlupf ungefähr 400 Eier. Das bedeutet, dass ein einziges Weibchen innerhalb von vier Wochen für 150 000 Nachfolger sorgt, die in dieser Zeit genauso fleißig für Nachwuchs sorgen.
Beruhigend zu wissen ist, dass die bei uns im Haushalt vorkommenden Frucht- oder Obstfliegen im Gegensatz zu denen, die in Abwasserkanälen leben, keine krank machenden Bakterien übertragen.

Die Drosophila –  ein nützliches, aber lästiges Insekt

Dass die winzigen Fliegen Lästlinge sind, ist unbestritten. Dass sie keine Schädlinge und sogar Nützlinge sind, könnte Dich jedoch mit ihnen versöhnen: Seit dem 20. Jahrhundert sind sie Objekte der Genforschung.
Die Einrichtungen des Max-Planck-Instituts beschäftigen sich wissenschaftlich mit der Drosophila. Sie wollen herausfinden, mit welchen Wirkstoffen Fruchtfliegen noch länger leben können. Das scheint weniger beruhigend, aber die Erkenntnisse dienen der Forschung, ob es unter Einfluss bestimmter Wirkstoffe gelingen kann, das Altern hinauszuzögern. Ja bitte, aber doch nicht das der Fruchtfliegen! 

Fruchtfliegen loswerden – aber wie?

Die beste Methode, den Plagegeistern gleich zu Beginn die Stirn zu bieten, ist Kenntnisse über ihre Lebensweise zu nutzen.

Fakten, die hilfreich sind

Ob sie als Obstfliegen, Gärfliegen, Most- oder Essigfliegen unterwegs sind – sie gehören alle zur Familie der Taufliegen. Ihr Name bezieht sich darauf, dass sie sich dort am wohlsten fühlen und sich am besten vermehren können, wo es feucht und für sie ausreichend warm ist.

Fruchtfliegen finden zur richtigen Zeit in unseren Haushalten die optimalen Lebensbedingungen: Wenn zum Ende des Sommers, bevor der Herbst die ersten kalten Tage bringt, am Morgen Tau auf den Wiesen und Feldern liegt, halten die Essigfliegen bei uns Einzug.
Gut zu wissen – Dein Gespür für diesen Zeitpunkt könnte Dir eine Menge an Unmut ersparen. Was Du nicht in Deine Wohnung hineinlässt, bleibt draußen. Der Geruchssinn einer Fruchtfliege ist so stark ausgeprägt, dass sie nur ihrer Nase nach durch offene Fenster und Türen geflogen, erfolgreich bei den Objekten ihrer Vorliebe landen: Gegorenes von Obst und Milch.

Die Lebensgrundlagen kennen und beeinflussen

Ihre alternativen Namen verdanken die kleinen Fliegen, weil sie sich in der Nähe verdorbener Früchte oder von Obstsäften am wohlsten fühlen.

Dort, wo Früchte und Gemüse gelagert wird, kommt es natürlicherweise zu Fäulnisprozessen und Gärungen. Von diesen gärenden Substanzen ernähren sich diese Insekten. Daher ist es nicht verwunderlich, dass Obstfliegen mit dem Kauf von frischem Obst und Gemüse in das Haus gelangen. Das ist kaum zu verhindern, selbst dann nicht, wenn Du mit äußerster Aufmerksamkeit Deine Früchte auswählst und nichts Fauliges in Deinen Einkaufswagen kommt.

Die auf Deinen Früchten bereits abgelegten winzigen Eier kannst Du nicht erkennen. Zu Hause angekommen, dauert es nicht lange, bis aus diesen neue Fliegen geschlüpft sind. Kein schöner Gedanke für alle, die Obst und Gemüse ungewaschen verspeisen. Aber keine Angst, die kleinen Fliegen und ihre Eier wären in diesem Fall sogar gesund, denn sie enthalten Nährstoffe wie Eisen, Zink und Vitamin B12.

Ursachen erkannt – Fruchtfliegen gebannt

Vorsorgen oder bekämpfen? Mit einer Kombination aus beidem wirst Du den Plagegeistern ein Ende bereiten.

Wehret den Anfängen – das Sprichwort gilt auch hier

Hast Du ein Gespür für die Zeit, in der Fruchtfliegenschwärme zu erwarten sind?
Wenn ja, hast Du die Möglichkeit, durch geschlossene Fenster und Türen den Einflug der Fruchtfliegen zu verhindern.
Wenn Du des Nachts lüftest, ist die Gefahr nicht groß – Obstfliegen mögen die nächtlichen, kühlen Temperaturen nicht. Sie bevorzugen eine milde Umgebung.

Befürchtest Du, die Plagegeister mit Deinem Ost nach Hause zu tragen, hilft es, wenn Du die Früchte zu Hause abspülst und mögliche Eiablagen entfernst. Besonders an den sensiblen Stellen, der Blüte und am Stiel, ist Gründlichkeit zu empfehlen.

Das Obst sollte danach nicht als hübsches Arrangement in einer Obstschale auf dem Tisch abgelegt werden, weil nicht ausgeschlossen werden kann, dass Eier am Obst verblieben sind. Bereits eines würde genügen, Generationen von den Plagegeistern entstehen zu lassen. Am besten ist, Du entziehst den Insekten ihre Wohlfühltemperatur, indem Du das Obst im Gemüsefach Deines Kühlschranks einen Platz verschaffst, offene Most– und Sektflaschen sollten ohnehin im Kühlschrank gelagert werden.

Abfallbehältnisse hindern die Obstfliegen nicht, sich dort zu vermehren, wenn Du Gärendes oder Essensreste darin ablegst. Auch wenn der Deckel geschlossen ist, die Fruchtfliegen finden dort eine ideale Brutstätte. Ganze Scharen der Insekten entfliehen immer dann, wenn Du den Deckel anhebst.
Besser ist, Gemüse- und Obstabfälle gleich draußen in der Biotonne zu entsorgen und darauf zu achten, dass die Tür nach dem Hinausgehen geschlossen wird.

Der Ausguss der Spüle oder benutzte Messer sind vor der Belagerung der Essigfliegen nicht geschützt, es sein denn, Du spülst sie sofort nach Gebrauch ab und trocknest sie.

Die Verarbeitung von Fallobst sollte am besten gleich draußen begonnen werden. Eine andere Möglichkeit ist, es kurz bis zur Weiterverarbeitung dort zu lagern, wo es für die Taufliegen zu kalt ist. Wer einen kühlen und trockenen Keller besitzt, entzieht den Insekten dort die Lebensbedingungen.

List und Einfallsreichtum helfen

Im Handel sind verschiedene Mittel zur Fruchtfliegenvernichtung erhältlich. Eine ganze Palette von Vernichtern mit diversen Lockmitteln und auch Fallen mit speziellem UV-Leuchtmittel stehen zur Verfügung. Da sie regelmäßig ausgetauscht werden müssen, sind sie auch kostenintensiv.

Ob fleischfressende Pflanzen wie Sonnentau, Venusfliegenfallen und Fettkraut erfolgreich der Bekämpfung dienen, ist einen Versuch wert.

Selbst ist der Mann – und die Frau auch

Was im Handel mit Kosten verbunden ist, kannst Du Dir auch selbst bauen: eine Fruchtfliegenfalle.

Du benötigst neben Geduld auf jeden Fall ein geeignetes Lockmittel. Das müssen Flüssigkeiten sein, auf die die Essigfliegen im wahrsten Sinne des Wortes hereinfallen. Wenn Du Dich nicht an den Dauergeruch von Essig gewöhnen kannst, hilft auch eine Verdünnung mit Wasser oder eine Kombination aus Wasser, Essig und Fruchtsaft oder reines Zuckerwasser.
Der Lösung gibst Du ein paar Tropfen Spülmittel hinzu. Dadurch finden die Fliegen keinen Halt auf der Oberfläche der Flüssigkeit und verenden.

Die Falle selbst ist schnell gebaut. Du kannst eine Schüssel verwenden oder formst Dir einen Trichter aus Papier, den Du mit der kleinen Öffnung nach unten in ein Glas mit der Lockmittelflüssigkeit stellst.