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Schafgarbe – Wildkraut und Gartenstar

Schafgarbe

Die Schafgarbe (Achillea millefolium) ist eine der ältesten Heilpflanzen Europas und gehört zu den vielseitigsten Wildkräutern in der Naturheilkunde. Ihre filigranen Blätter, die weißen bis rosafarbenen Blüten und ihr Duft machen sie nicht nur in Wiesen und Wegrändern zu einem Blickfang, sondern auch im heimischen Garten. Neben ihrer positiven Eigenschaften bietet sie auch dekorativen Nutzen. In diesem Text erfährst du alles Wichtige über Schafgarbe – von ihrer Wirkung und Anwendung bis hin zur Pflege und Verwendung im Garten.

Schafgarbe

Sie ist eine krautige Pflanze aus der Familie der Korbblütler (Asteraceae). Sie erreicht eine Wuchshöhe von 30 bis 80 cm und ist in Europa, Asien und Nord Amerika heimisch. Charakteristisch sind ihre gefiederten, fein strukturierten Blätter und die flachen, doldenförmigen Blütenstände, die von Juni bis Oktober blühen. Der botanische Name „Achillea“ geht auf Achilles zurück, der die Pflanze der Legende nach zur Wundheilung seiner Soldaten nutzte.

Schafgarbe in der Naturheilkunde

Schafgarbe ist seit Jahrhunderten eine feste Größe in der Kräuter Heilkunde. Besonders häufig wird sie bei Magen-Darm-Beschwerden, Menstruationsproblemen, Hauterkrankungen und Wundheilung eingesetzt.

Inhaltsstoffe

Die Schafgarbe enthält eine Vielzahl an wirksamen Inhaltsstoffen, darunter:

  • Ätherisches Öl (u.a. Azulene, Campher)
  • Bitterstoffe
  • Flavonoide
  • Gerbstoffe
  • Cumarine
  • Kalium, Zink, Magnesium

Dank dieser Stoffe wirkt Schafgarbe:

  • entzündungshemmend
  • antibakteriell
  • krampflösend
  • harntreibend
  • blutstillend
  • verdauungsfördernd

Sie wird innerlich und äußerlich angewendet – als Tee, Tinktur, Badezusatz oder Wickel.

Schafgarben Tee richtig zubereiten

Ein Schafgarben Tee ist schnell und einfach zubereitet:

1 Teelöffel getrocknete Schafgarbe (Blüten und Blätter) mit 250 ml heißem Wasser übergießen
10 Minuten zugedeckt ziehen lassen, dann abseihen
1–3 Tassen täglich trinken

Der Tee schmeckt leicht bitter bis aromatisch. Schwangere sollten die Anwendung vorher mit einem Arzt absprechen.

In der Küche

Auch in der Wildkräuter Küche findet sie Verwendung. Ihre jungen, zarten Blätter schmecken leicht würzig und eignen sich zum Verfeinern von:

  • Salaten
  • Quark
  • Suppen
  • Omeletts
  • Butter

Aufgrund ihres intensiven Aromas sollte sie sparsam dosiert werden. Besonders in Kombination mit anderen Kräutern wie Löwenzahn oder Giersch entfaltet sie ihren Geschmack.

Rezepte Wildkraut mit Würze und Wirkung

Schafgarbe ist nicht nur eine bewährte Heilpflanze, sondern auch ein spannendes Wildkraut für die Küche. Mit ihrem leicht bitteren, würzigen Aroma verleiht sie vielen Gerichten eine besondere Note. Die zarten Blätter und Blüten der Schafgarbe lassen sich auf vielfältige Weise verwenden – roh, gekocht oder getrocknet.

Wildkräuterquark
Ein schnelles und gesundes Rezept ist Wildkräuterquark: Vermische 250 g Quark mit einem Schuss Milch oder Joghurt, einer Prise Salz und gehackten Schafgarben Blättern. Kombiniere sie mit anderen Kräutern wie Gänseblümchen, Giersch oder Löwenzahn für eine würzige Mischung. Perfekt als Aufstrich oder Beilage zu Kartoffeln.

Schafgarbenbutter
Für eine leckere Kräuterbutter mische 100 g weiche Butter mit feingehackten Schafgarben Blättern, etwas Zitronenschale, Salz und Pfeffer. Nach Wunsch können auch Blüten als Dekoration eingerührt werden. Diese Butter passt hervorragend zu Gemüse, Fleisch oder frischem Brot.

Kräutersalat mit Schafgarbe
Frische junge Blätter der Schafgarbe lassen sich in kleinen Mengen unter Salate mischen. Sie passen gut mit Feldsalat, Rucola und Radieschen. Ein Dressing aus Olivenöl, Apfelessig und Honig rundet den Geschmack ab.

Tee aus Schafgarbe
Auch als Tee ist Schafgarbe beliebt: Einfach 1 TL getrocknete Blätter und Blüten mit 250 ml heißem Wasser übergießen, 10 Minuten ziehen lassen. Der Tee wirkt verdauungsfördernd und entspannend.

Ob herzhaft oder heilend – Schafgarbe bringt natürliche Würze und Gesundheit auf den Teller.

Im Garten – ökologisch und dekorativ

Schafgarbe ist eine ideale Pflanze für naturnahe Gärten, Steingärten und Blumenwiesen. Sie ist pflegeleicht, trockenheitsresistent und eine wertvolle Bienen- und Insektenpflanze. Auch in Wildblumensträußen ist sie beliebt.

Standort und Pflege im Garten

  • Licht: Sonnig bis halbschattig
  • Boden: Durchlässig, nährstoffreich, eher trocken
  • Aussaat: März bis Mai oder September
  • Pflanzung: Samen direkt ins Beet oder vorziehen
  • Pflege: Kaum nötig, gelegentliches Zurückschneiden regt die Blüte an
  • Vermehrung: Durch Teilung im Frühjahr oder Herbst

Einmal etabliert, ist die Schafgarbe äußerst genügsam. Sie verträgt trockene Zeiten gut und benötigt keine Düngung.

Schafgarbe trocknen und lagern

Für die Verwendung als Heilpflanze oder Tee sollte die Schafgarbe zur Blütezeit (Juni bis August) geerntet werden. Schneide die oberen 20–30 cm der Pflanze. Bündle sie locker und hänge sie kopfüber an einem schattigen, luftigen Ort zum Trocknen auf. Nach dem Trocknen in dunklen, luftdichten Behältern lagern.

Ihre Bedeutung

Im Volksglauben war die Schafgarbe eine wichtige Schutz- und Orakelpflanze. Sie galt als magisch und wurde in Liebesorakeln oder gegen das „böse Auge“ eingesetzt.

Botanische Vielfalt

Neben der klassischen Schafgarbe gibt es zahlreiche Sorten, die sich durch auffällige Farben und Wuchshöhen unterscheiden:

  • Goldgarbe – gelbe Blüten, bis 1,20 m hoch
  • Sumpfschafgarbe – weiße, größere Blüten, liebt feuchtere Standorte
  • Achillea millefolium Hybriden – in Farben wie Rosa, Rot, Orange oder Lachs erhältlich

Diese Sorten sind besonders beliebt in Staudenbeeten und als Bestandteil von Wildpflanzenmischungen.

Schafgarbe und Nachhaltigkeit

Sie ist eine ökologisch wertvolle Pflanze. Sie bietet Nahrung für Bienen und andere Insekten. Zudem verbessert sie mit ihren tiefen Wurzeln die Bodenstruktur und ist ein natürlicher Bodendecker.

Fazit: Schafgarbe – altbewährte Heilpflanze mit Zukunft

Sie ist ein echter Alleskönner unter den Heilkräutern. Ihre medizinische Wirkung, kulinarische Vielseitigkeit und ökologische Bedeutung machen sie zu einer wertvollen Pflanze – in der Natur, im Garten und im Alltag. Wer die Schafgarbe einmal näher kennengelernt hat, wird sie als Gartenfreund nicht mehr missen wollen. Ob als Tee bei Magenbeschwerden, als Wildkraut in der Küche oder als Insektenmagnet im Garten – die Schafgarbe vereint Naturheilkunde, Nachhaltigkeit und Schönheit auf einzigartige Weise.

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